VFEDaktuell PLUS 205
Die frisch gedruckte Ausgabe der VFEDaktuell PLUS ist erschienen!

In Deutschland leiden laut Robert Koch-Institut 53,5 Prozent der Erwachsenen an Übergewicht – Tendenz steigend. Dabei handelt es sich keineswegs nur um ein ästhetisches Problem: Adipositas
ist ein Hauptrisikofaktor für viele Erkrankungen, etwa Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber zum Beispiel auch für die Metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische
Lebererkrankung (MASLD), Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Trotz der lebensbedrohlichen Folgen des Übergewichts schaffen es viele Betroffene im Alltag nicht, eine Lebensstilände-
rung und Gewichtsreduktion dauerhaft umzusetzen. In aller Munde ist als Ausweg die sogenannte „Abnehmspritze“. Die medikamentöse Therapie mit GLP-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) kann hier eine gute und sinnvolle Unterstützung sein. GLP-1-RA helfen Menschen mit Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2, ihr Gewicht zu reduzieren, den Blutzucker besser zu kontrollieren und gleichzeitig den Appetit zu zügeln. Die Inkretin-basierten Medika-
mente können Studien zufolge Gewichtsreduktionen von bis zu 20 Prozent bewirken. Dennoch hat diese „Abnehmtherapie“ ihre Grenzen, wie PD Dr. med. Tim Hollstein in seinem Beitrag „Weniger Gewicht, mehr Gesundheit? Die neue Rolle der Inkretinbasierten Medikamente in der Adipositastherapie“ erläutert. Ohne eine Lebensstilanpassung, wie Ernährungsumstellungen und körperliche Aktivität, könne das volle Potenzial der Medikamente nicht ausgeschöpft werden.
GLP-1-Rezeptoragonisten wurden ursprünglich für die Therapie von Diabetes mellitus Typ 2 entwickelt. Sie werden bei erwachsenen Menschen mit Typ-2-Diabetes in der Regel in
Kombination mit oralen Antidiabetika und/oder Basalinsulin eingesetzt, wenn die bisherige Therapie zusammen mit Bewegung und Gewichtsabnahme zur Kontrolle des Blutzuckers
nicht ausreicht. Aufgrund ihrer positiven Effekte auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden die GLP-1-Rezeptor-agonisten häufig bei Diabetes-Typ-2-Patienten eingesetzt, die
ein hohes oder sehr hohes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle haben. Allerdings haben die Medikamente eine Reihe von Nebenwirkungen und setzen die erwähnten flankierenden
Lebensstilanpassungen voraus. Dr. med. Keuthage beleuchtet in seinem Beitrag die Wirksamkeit von Inkretinmimetika, ihre Anwendung bei Diabetes mellitus Typ 2 sowie die möglichen
Nebenwirkungen.
Beide Artikel zeigen, dass sich in der Begleitung von Patienten unter GLP-1-Rezeptoragonisten neue Chancen für Ernährungsfachkräfte eröffnen. Sie können die Therapie flankieren,
die Patienten bei der notwendigen Ernährungsumstellung unterstützen und durch entsprechende Ernährungspläne dazu beitragen, dass ein drohender Muskelmassenverlust unter der medikamentösen Therapie vermieden wird.
In der Rubrik Berufspraxis erwarten Sie diesmal zwei interessante Beiträge zu sehr unterschiedlichen Themen. So schreibt Misava Macamo über „Mentale Gesundheit und Persönlichkeitsentwicklung für Ernährungsfachkräfte“ und Prof. Dr. Herbert J. Buckenhüskes führt Sie in das spannende Thema „Kamelmilch“ ein.
In dieser Ausgabe des VFEDaktuell PLUS finden Sie darüber hinaus das Protokoll der letzten VFED-Mitgliederversammlung und einen wichtigen Artikel von Dr. Mitra Mielke zum Thema
„DGE-Zulassungsempfehlungen 2025“.
Vom 19. bis 21. September 2025 findet der nächste VFED-Online-Kongress statt. Merken Sie sich den Termin schon einmal vor. Das Schwerpunktthema lautet „Ernährung bei Autoimmunerkrankungen“. Ab dem Frühjahr finden Sie das Programm online auf unserer Website.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und grüßen ganz
herzlich.
Ihre VFEDaktuell PLUS-Redaktion