VFEDaktuell PLUS 196
Die frisch gedruckte Ausgabe der VFEDaktuell PLUS ist erschienen!

Die Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Multiple Sklerose, Psoriasis und Rheumatoide Arthritis nimmt stetig zu. Eine Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) konnte dies bestätigen. Anhand von Krankenkassen-Daten stellte man fest, dass von 2012 bis 2018 der Anteil gesetzlich krankenversicherter Patienten mit mindestens einer dieser Autoimmunerkrankungsdiagnosen von 3,5 auf 4 Prozent angestiegen ist. Die Ursachen verschiedener Autoimmunerkrankungen sind noch nicht eindeutig geklärt, aber es handelt sich um ein fehlgesteuertes Immunsystem, bei dem dieses körpereigene Strukturen angreift und so chronische Entzündungen und Gewebeschädigungen bewirkt.
Viele Betroffene möchten aktiv zur Linderung ihrer Symptome beitragen und fragen nach Ernährungsempfehlungen. Die eine „Diät“ für Autoimmunerkrankungen gibt es jedoch nicht. Doch auch wenn die wissenschaftliche Evidenz noch nicht abschließend geklärt ist, scheint eine antientzündliche Ernährung bei vielen Patienten Wirkung zu zeigen. Hans-Helmut Martin und Paula Völkner haben daher in ihrem Beitrag allgemeine Ernährungsempfehlungen formuliert und den Stand der Forschung in Bezug auf einige Krankheitsbilder zusammengefasst.
Bei mehreren Autoimmunerkrankungen werden Nährstoffmängel beobachtet und auch als mögliche Krankheitsauslöser diskutiert. Vitamin D und Zink sind essenziell für die Immunfunktion und stehen deshalb besonders im Fokus der Wissenschaft. Thomas Ficker, Hannah Trojan und Professor Dr. Lothar Rink haben die Bedeutung der beiden Nährstoffe im Kontext der Autoimmunerkrankungen dargestellt und den Stand der Forschung für Sie zusammengefasst.
Das Fasten erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Bislang galt für Typ-1-Diabetiker aber pauschal, dass sie wegen des erhöhten Risikos einer Ketoazidose nicht fasten dürfen. Interessant sind die Ergebnisse einer Studie von Frau Dr. Berger und Kollegen, die die bisherigen Empfehlungen infrage stellen. Demnach haben Typ-1-Diabetiker durchaus positive Erfahrungen mit dem Fasten unter medizinischer Aufsicht gemacht. Es handelt sich um eine kleine Studie und weitere Forschung zum Thema ist notwendig. Doch die beobachteten positiven Langzeiteffekte einer mehrtätigen Fastenintervention lassen das Fasten auch für Typ-1-Diabetiker als eine mögliche Handlungsoption erscheinen.
Neues aus dem VFED
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat den VFED in den Kreis der stellungnahmeberechtigten Organisationen in Bezug auf das Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes mellitus Typ 2 aufgenommen. Wir freuen uns darüber, weil es bestätigt, dass der VFED als maßgebliche Spitzenorganisation im Bereich der Ernährungstherapie auf Bundesebene angesehen wird und wir hier die Belange unserer Mitglieder vertreten können.
Außerdem haben wir ein neues Mitglied in den Wissenschaftlichen Beirat des VFED aufgenommen: Frau Professorin Maria Cristina Polidori Nelles. Sie ist Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie sowie für Gerontologie und Geriatrie und leitet den Schwerpunkt „Klinische Altersforschung“ an der Klinik II für Innere Medizin des Universitätsklinikums Köln. Bei der diesjährigen Aachener Diätetik Fortbildung (ADF) wird sie zum Thema „Ernährung in der Medizin – planetar und individuell“ referieren. Zudem wird sie künftig den neu gegründeten Arbeitskreis „Public Health Nutrition/Healthy Ageing“ leiten.
31. VFED-Online-Kongress und Mitgliederversammlung
Vom 15. bis 17. September 2023 treffen sich Kolleginnen und Kollegen wieder virtuell auf dem VFED-Kongress – der 31. Aachener Diätetik-Fortbildung –, um sich gemeinsam fort- und weiterzubilden. Im Rahmen des Kongresses findet auch die VFEDMitgliederversammlung am Freitag, den 15. September 2023, ab 18:00 Uhr online statt. Sie können also ganz bequem online und ohne Reiseaufwand daran teilnehmen. Nutzen Sie diese Chance und beteiligen Sie sich aktiv an der Gestaltung unseres Verbandes.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns darauf, Sie schon bald bei unserem Online-Kongress begrüßen zu dürfen.
Ihre
VFEDaktuell PLUS-Redaktion